Archiv | März, 2011

Nicht nur leere Phrase

29 Mär

Unglaublich, aber tatsächlich wahr: Ich habe es geschafft, nicht nur einen, sondern mit diesem Post gleich zwei Artikel in kürzester Zeit zu veröffentlichen. Prognose: vorsichtig optimistisch.

Einen kurzen Nachtrag zu meinem letzten Artikel. So erschreckend der Anschlag auf einen Bus unweit der Central Bus Station in Jerusalem letzte Woche auch war, und so bedrückend er auf die Stimmung nicht nur bei meinen Mitbewohnern und mir, sondern auch bei meinen Arbeitskollegen wirkte, der Alltag ist mittlerweile wieder eingekehrt. Die Busse sind voll wie eh und je, und die Horrorszenarien einer dritten Intifada, die kurz nach dem Bekanntwerden des Anschlages bei mir im Altenheim heraufbeschworen wurden, hat man zurück in den Keller gesperrt. Life’s going on in Jerusalem!

Ich möchte Euch, meine werten Leser, noch auf zwei Links hinweisen, die mich und meine Arbeit hier in Jerusalem betreffen (zugegeben ein klein wenig narzistisch!).

Hier findet ihr einen Artikel über den „Bengel von Herrn Goldschmidt“, der am 10. März in der ZEIT veröffentlicht wurde.

Außerdem möchte ich noch auf einen von mir geschriebenen Artikel in der vierteljährig erscheinenden ASF-Zeitschrift zeichen hinweisen. Thema ist der auslaufende Zivildienst und seine Konsequenzen.

Zum Abschluß noch ein paar Eindrücke aus der Jerusalemer Altstadt. Bilder aus einer atmospährisch überladenen armenischen Taverne, und von einer Straßen Band, die wirklich zum Tanzen eingeladen hat.


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Ich hoffe, dass ich es am Sonntag schaffe von meinem Wochenendtrip nach Be’er Sheva und Elat zu berichten.

Laila tov lekulam!

Gute nacht

Aus aktuellem Anlass

23 Mär

Es ist tragisch, dass erst etwas passieren musste, dass ich wieder die Verantwortung dafür verspüre, euch, die ihr zu Hause in Deutschland seid, von meinem Leben, meinen Erfahrungen hier in Israel, in Jerusalem zu berichten.

Die meisten werden es sicher bereits gehört haben. Heute detonierte gegen drei Uhr an der Central Bus Station in Jerusalem ein Sprengsatz, der 30 Menschen teils schwer verletzte und einen tötete. Die Explosion ereignete sich an eine Haltestelle, an der auch ich mindestens einmal die Woche umsteige, und zwar in gerade jene Nummer 74, die heute gerade zum Zeitpunkt der Detonation an dieser Haltestelle stand. Das mag vorrangig von psychologischer Bedeutung sein, also per se keine explizite Exposition in Bezug auf eine Gefährdung darstellen, dennoch lässt sich diese Bedeutung für mich nicht verneinen. Das Gedankenspiel stelle ich tatsächlich an.

In seiner Tragik, und hoffentlich seiner Einzigartigkeit, stellt dieser Tag einen gewissen Bruch in meinem Bewusstsein, was es nun doch tatsächlich heißt, hier in Israel zu sein, dar. Auch wenn es bisher immer mal wieder zu „medienpräsenten Ereignissen“ kam, konnte man aufgrund ihrer geographischen Entfernung (Beer Sheva, Westbank) noch immer eine gewisse mentale Distanzierung zu den Geschehnissen herstellen. Dieser Schutzmechanismus funktionierte heute nicht.

Zwei Dinge sind nun noch zu sagen – ein politisches Statement bzw. eine Einschätzung will ich in den nächsten Tagen nachschieben.

Ich werde euch weiterhin über die Geschehnisse rund um den heutigen Tag informieren. Außerdem verpsreche ich in Zukunft wieder häufiger zu posten.

Einen guten Abend!

Für weitere Infos empfehle ich: HaAretz Online (Eng.)